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Die elbischen Sprachen von Mittelerde


Einen Artikel über die Entstehung der einzelnen Elbensprachen von Mittelerde zu schreiben... zuerst dachte ich, das wäre unmöglich, schließlich gab es sage und schreibe 14 verschiedene Unterarten von dem ursprünglichem Elbisch (Ur-Quendian genannt, siehe Stammbaum)!
Aber um Ordnung in dieses Knäuel von Informationen zu bekommen, geht es erst mal um die einzigen 2 Sprachen, die in dem Mittelerde von "Der Herr der Ringe" noch existieren: Quenya und Sindarin

Quenya

Das Quenya ist die alte Sprache der Weisen und Gelehrten, es wird allerdings weniger als gesprochene Sprache verwendet, sondern eher für Rituale und Inschriften gebraucht. Trotzdem ist es nicht die "Vorlage" für das Sindarin gewesen, wie viele glauben, sondern eine Parallelsprache, die nur weniger gebräuchlich war.

  • Das Quenya kennt 9 Fälle:
        - Nominativ
        - Genitiv
        - Dativ
        - Akkusativ
        - Possesiv
        - Instrumentalis
        - Ablativ
        - Lokativ
        - Allativ
  • Das Possessivpronomen wird ebenso wie die Kennzeichnung von Ein-/Mehrzahl als Endung an das Wortende angehängt.
  • Im Quenya gibt es 3 Arten von Plural:
        - Dual ("zwei von einer Art")
        - Allgemeiner Plural ("mehrere einer Art")
        - Kollektiver Plural ("alle von einer Art")
  • Ausserdem wird bei der 1. Person Plural "wir" unterschieden, ob der Sprecher mit einbezogen wird oder nicht (inklusive/exklusive Form). Bei der 2. Person Singular/Plural "du"/"ihr" gibt es, wie im Deutschen auch, eine formelle und eine informelle Anrede.
  • Einfacher wird's bei den Zeiten:
        - Präsens
        - Präteritum
        - Aorist
  • Das Ende eines Wortes in Quenya ist entweder ein Vokal oder einer der zentralen Konsonanten (l, n, r, s, t), deswegen wird ein Satz immer mit geöffnetem Mund oder einem Lächeln beendet.
  • Das Quenya wird häufig für Gesang und Poesie verwendet, da die Wortstellung relativ viele Freiheiten lässt. Trotzdem verschwindet diese Sprache mit den Elben...
  • Sindarin

    Das Sindarin ist sozusagen die Umgangssprache der Elben. Obwohl es auch einige ähnlichkeiten gibt, fallen die Unterschiede zwischen Sindarin und Quenya doch auf, vor allem, da das Sindarin die gesprochene Sprache war:

  • "s" => "th"
  •                                                                    => Quenya: "m", "n"
        "mb", "nb", "ng" (im Ur-Elbischen)
                                                                           => Sindarin: "b", "d", "g"
  • Plural durch Vokaländerungen
  • Wortanfang, nicht Wortende ist veränderlich
  •     => Mutation, z.B. Lenierung, Nasalmutation

    Eine weitere Erklärung für die Entwicklung von Sprache ist diese:
    Nach einer alten Legende erwachten 144 Elben als die ersten Lebewesen am See von Cuiviénen (ein See im Osten von Mittelerde). Ihr erstes Wort soll "Ele!" gewesen sein, als sie die Sterne sahen. Darauf aufbauend entwickelten sie ihre eigene Sprache und nannten sich "Quendi" ("Die mit Stimmen reden"). Auf dieser Ursprache, dem Primitiven Quendian, bauen alle Elbensprachen auf.
    Um die komplette Entstehung der elbischen Sprachen zu erklären, ist (leider, leider) ein Stammbaum nötig:

    Erklärungen:

  • Primitives Quendian (auch Ur-Elbisch): die Ur-Sprache der ersten 144 Elben
  • Avarin: Sprache der von der Reise zurückbleibenden Avari ("Die sich weigern")
  • Gemeinsames Eldarin: Sprache der Elben, die als Nachkommen der 144 ersten Elben die Große Wanderung antraten
  • Vanyarin: Sprache der Vanyar unter Führung von Ingwe, die Sprache verschwand mit Erfindung der Schrift (Sarati)
  • Noldorin: Sprache der Noldor unter Führung von Finwe, auch Archaisches Quenya, es endete mit Erfindung der Schrift (Tengwar)
  • Valinorisches Quenya: Sprache der Noldor vor der Rückkehr nach Mittelerde
  • Klassisches Quenya: Sprache der Noldor nach Rückkunft in Mittelerde
  • Gemeinsames Telerin: Sprache der Teleri unter Führung von Elwe und Olwe
  • Nandorin (auch Wald-Elbisch): Sprache der Nandor, die nicht nach Beleriand weiterzogen, sondern sich im Großen Grünwald (später Düsterwald) niederließen
  • Telerin (auch Lindarin): Dialekt der Teleri (die mit Verzögerung nach Aman gingen)
  • Archaisches Sindarin (auch Alt-Sindarin): vor Entwicklung der Runenschrift (Cirth) gesprochen
  • Nord-Sindarin: Dialekt in Hithlum und anderen Nordgebieten
  • Doriathrin: Dialekt in Doriath, endete mit dessen Untergang
  • Westliches Sindarin: Dialekt der Elben in den Küstengebieten
  • Klassisches Sindarin: Sprache der Elben in Mittelerde
  •  

    Gut, ich gebe zu, der etwas Unkundige mag jetzt heillos verwirrt sein, denn um diese komplexen Zusammenhänge zu verstehen, sollte man das Silmarillion mindestens einmal gelesen haben... die Wanderungen der verschiedenen Völker zu erklären, würde Stunden dauern, schließlich muss man den Grund, den Ursprungsort, das Ziel, den Führer und einen kurzen Bericht der Reise wiedergeben und das wäre zu viel des Guten. Interessenten empfehle ich, das Silmarillion zu lesen und wünsche viel Spaß dabei!


    Autorin und ©: Eriassa
    Quellen: "E - Elbisch" von Helmut W. Pesch, "Das Silmarillion" von J.R.R. Tolkien
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